Die Verbraucherzentralen in den deutschen Bundesländern werden seit Jahren von Verbrauchern aufgesucht, die sich durch die Aufmachung und Kennzeichnung von Lebensmitteln in die Irre geführt fühlen.
Hervorgerufen wird der Unmut der Verbraucher vor allem durch bildliche Darstellungen oder Aussagen auf der Lebensmittelverpackung, die etwas suggerieren, was häufig nicht der tatsächlichen Beschaffenheit des Produkts entspricht.
Vor diesem Hintergrund haben die Verbraucherzentralen das Konzept für ein neues Internetportal entwickelt. Die Umsetzung des Projekts erfolgt durch den Verbraucherzentrale Bundesverband und die Verbraucherzentrale Hessen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmen der Initiative "Mehr Klarheit und Wahrheit bei der Kennzeichnung und Aufmachung von Lebensmitteln" finanziell gefördert. Das Projekt wurde vom BMELV am 15.07.2010 bewilligt.
http://www.lebensmittelklarheit.de/ ist ein Verbraucherportal, das Informationen rund um Kennzeichnung und Aufmachung von Lebensmitteln bietet. Meinungen und Positionen der Verbraucherzentrale sind in den Informationstexten farblich untererlegt.
Ziele
Das Internetportal hat zum Ziel, Verbraucherinnen und Verbrauchern, die sich durch die Aufmachung von Produkten oder die Werbung dafür getäuscht fühlen, allgemeine Informationen zur Kennzeichnung zu geben, Fragen zu konkreten Produkten zu beantworten und Raum für Diskussionen zu bieten.
Verbraucher aktiv beteiligen
Das Internetportal soll Verbrauchern ermöglichen, sich aktiv in den Diskussionsprozess über die unklare Kennzeichnung von Lebensmitteln oder über irreführende Produktaufmachungen einzubringen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband und die Verbraucherzentralen wollen die Verbraucher aus der passiven, beobachtenden Rolle herausholen. Die Betroffenen sollen zu Wort kommen und sich aktiv durch Einsenden von konkreten Produktbeispielen einbringen.
Die Produktmeldungen spiegeln zudem die Meinungen der Verbraucher an die Hersteller zurück. Der Unternehmer erfährt so, welche Schwierigkeiten der Verbraucher am Einkaufsort wirklich hat, wo die (Verständlichkeits-) Probleme liegen und wie er die Akzeptanz seines Produktes verbessern kann.
Anbieter kommen zu Wort
Im Internetportal werden Hersteller ebenfalls zu Wort kommen. In ihrem Kommentar sollen Unternehmen ihre Position zu den fraglichen Produktkennzeichnungen darstellen und erläutern, warum sie die vom Verbraucher gemeldete Aufmachung ihres Produktes gerade so gewählt haben. Dies bietet Herstellern die Möglichkeit, dem Verbraucher direkt zu vermitteln, was die Aufmachung ihrer Produkte aussagen soll.
Begleitende Forschung ermittelt Handlungsbedarf
Die Darstellung von konkreten Problemen, die Verbraucher mit der Kennzeichnung und Aufmachung von Lebensmitteln haben, erschließt weitere Handlungsoptionen. Es wird erfasst, wo Handlungs- und Verbesserungsbedarf im derzeit geltenden Rechtsrahmen oder bei den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuchs besteht. Dies erfolgt durch eine begleitende Verbraucherforschung. Mit Hilfe von Fokusgruppen und Verbraucherbefragungen soll erfasst werden, welche Erwartungen die Kennzeichnungen der Lebensmittel und bestimmte Produktaufmachungen beim Verbraucher hervorrufen und ob die geäußerten Erwartungen repräsentativ sind. Die Ergebnisse der Verbraucherforschung liefern damit wesentliche Entscheidungsgrundlagen zur Verbesserung der Lebensmittelkennzeichnung.
Ziele
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