„Erfreulich ist, dass in keiner der 25 Proben kleiner Mozzarellabällchen am Ende ihrer Haltbarkeitsfrist gesundheitsgefährdende Keime wie Salmonellen, Listerien oder andere toxinbildende
Bakterien nachgewiesen worden sind“ sagt Dr. Stephan Goltermann, Direktor des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock.
In einem Landesüberwachungsschwerpunkt des LALLF sollten Erfahrungswerte zur mikrobiologischen Belastung, speziell zum Ende der deklarierten Mindesthaltbarkeit gesammelt werden. Hierzu wurden dem
Einzelhandel während des laufenden Jahres Proben entnommen, nach den Vorgaben der Hersteller gelagert und anschließend sensorisch und mikrobiologisch untersucht.
Fünf (20 %) der Mozarellaproben waren zum Zeitpunkt der Untersuchung, also am Ende der deklarierten Mindesthaltbarkeit, aufgrund der Überschreitung von Warn- oder Richtwerten in Zusammenhang mit
sensorischen Abweichungen zu beanstanden...
Mit seiner kurzen Reifezeit von ein bis drei Tagen gehört Mozzarella zu den hygienisch anfälligen Käsesorten. Unerwünscht, aber gesundheitlich unbedenklich sind die sogenannten Verderbniserreger.
Bei den Verderbanzeigern handelt es sich beispielsweise um Enterobakterien, Pseudomonaden oder Hefen, die das Lebensmittel im Herstellungsprozess besiedeln können und einen deutlichen Einfluss
auf dessen Haltbarkeit haben. Für viele dieser Keime sind Richt- oder Warnwerte festgelegt, die in der mikrobiologischen Untersuchung zusammen mit der Sensorik des jeweiligen Produktes überprüft
werden.
Mozzarella hat einen vergleichsweise geringen Eigengeschmack, der Geruch ist charakteristisch leicht milchsauer. Die sensorisch beanstandeten Proben schmeckten entweder sehr sauer oder alt,
einige auch hefig oder bitter. Die Konsistenz der Käsebällchen war bei den abweichenden Proben verändert, wie zerfließend, blasig oder auch gummiartig. Die Lakenflüssigkeit verfärbte sich durch
das Keimwachstum grau–trüb.
Weitere zehn Proben (40 %) wurden aufgrund hoher Keimzahlen von Pseudomonaden und Hefen bemängelt, nicht beanstandet.
Zum Ende der Mindesthaltbarkeit gilt: „Eine aufgeblähte Verpackung, eine grautrübe Lake oder ein abweichender Geruch sprechen für Hygienemängel. Wenn der Käse typisch aussieht und riecht, steht
einem Genuss nichts entgegen“, so Goltermann.
Hintergrund
Mozzarella ist typischerweise ein weißlicher Käse, der beim Anschnitt oder leichtem Druck milchige Flüssigkeit austreten lässt. Die Konsistenz ist weich, faserig und leicht elastisch. Er hat
einen vergleichsweise geringen Eigengeschmack, der als frisch und leicht säuerlich beschrieben wird. Auch der Geruch ist charakteristisch leicht milchsauer.
Mozzarella ist ein fester Knetkäse italienischer Herkunft, der heute überwiegend aus Kuhmilch hergestellt wird. Nach einer kurzen Ruhezeit wird der Bruch aus der Molke gehoben, dann mit heißem
Wasser abgebrüht und geknetet, bis der Teig weich, geschmeidig und formbar ist. Die Formen kommen dann in kaltes Wasser, um abzukühlen und sich zu verfestigen. Der sogenannte Brühkäse wird in
eine milde Salzlake eingelegt und schließlich mit einer leicht angesäuerten (Milch- oder Zitronensäure) und eventuell gesalzenen Aufgussflüssigkeit verpackt in den Handel gegeben.
Quelle: www.lallf.de
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